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Preußischer Pionier 1915
Ein
Pionier aus der Ersatzkompanie des
Pionierbataillon Nr. 8 im Herbst 1915.
Er trägt die feldgraue Uniform 1907/10.
Die wesentlichen Merkmale der Pionier-
uniformierung sind hier gut erkennbar:
Silberfarbene Knöpfe, schwedische Auf-
schläge, Kragen und Aufschläge schwarz
paspeliert, schwarzes Koppelzeug.
Die getragene Pickelhaube (1915) ist das
letzte gefertigte Modell, mit feldgrauen
Beschlägen und abnehmbarer Spitze.
Der Soldat trägt die Marschstiefel M1866
mit Seitennähten am Schaft.
Der Pionier trägt den Tornister 1895 aus der vereinfachten
Kriegsfertigung
1915; hier ist nur noch der Deckel mit Kalbfell bezogen, spätere
Fertigungen
bestehen gänzlich aus Segeltuch. Die beiden zusätzlichen
Staufächer für Pa-
tronenschachteln im Deckel des Tornisters entfallen bei der Kriegsfertigung;
lackierte Eisenblech- oder Zinkblechbeschläge ersetzen die bis
dahin verwen-
deten aus Messing. Auf den Tornister ist das schwarzlackierte Kochgeschirr
08 und die hellbraune Zeltbahn 1892 aufgeschnallt. Hinten rechts am
Koppel
wird der braune Brotbeutel 1887 getragen; Angehakt und aufgeschlauft
die
mit Filz bezogenen Feldflasche 1893 aus Aluminium mit Korkstopfen.
Der hier
am Karabinerhaken der Feldflasche eingehängte, zugehörige
Trinkbecher aus
Aluminium gehörte laut Vorschrift eigentlich in den Brotbeutel.
Der
Pionier trägt die Patronentaschen
1889, die außer von der Pioniertruppe
generell an Unteroffiziere ausgegeben
wurde. An der linken Hüfte wird ein
Seitengewehr 98/05 getragen, welches
auf dem Klingenrücken mit einer Säge-
zahnung versehen ist und so auch als
Werkzeug verwendet werden kann. Die
Unteroffizierdienstgrade andere Truppen-
gattungen tragen ebenfalls Seitengewehre
mit Sägezahnung. Am Koppelschuh des
Seitengewehrs eine Troddel in den Farben
der zweiten Kompanie. Unter der rechten Patronentasche wird die Gasmasken-
tasche 15 aus grauem Segeltuch getragen. Im größeren Innenfach
befindet sich
die Gasmaske in Bereitschaftsbüchse, im kleineren Fach eine Büchse
aus Blech oder
Pappe mit dem Ersatzfilter. Auf den Seiten der Tasche ist die Größe
der Gasmaske
aufgedruckt. ( Die Masken wurden in drei Größen, 1/2/3,
hergestellt)
Das Schanzzeug fehlt in dieser Darstellung; in der Regel wird
der Pionierspaten
1822 mit langem Stiel getragen, dessen Leder-oder Segeltuchhülle
mit einem Ka-
rabinerhaken in eine am Koppel getragene Ringschlaufe eingehängt
wird. Der Stiel
wird am Tornister mit einem Lederriemen an einem Ring befestigt; dieser
zusätz-
liche Ring an der linken Seite ist ein besonderes Kennzeichen der Pioniertornister.
Wird der Tornister nicht getragen, wird ein Lederriemen durch die linke
Achsel-
klappe geschlauft. Die sehr langen Stiele der Spaten wurden im Feld
meistens
auf ein führige Länge gekürzt.
Das Gewehr 88/05 gehört nicht zur Ausrüstung dieses
Pioniers- es gehört wohl
dem Photographen. Richtig ist das Gewehr 98, zu dem auch das getragene
Seiten-
gewehr paßt.